Die neue Diversität?

Werte & Vision
17. August 2021

Wird es künftig einen neuen Typus an Prüfer*innen und Berater*innen geben? Dafür sprechen die Anforderungen durch die Digitalisierung sowie die Lehren aus der Covid-19-Pandemie. Stichworte: New Work, Remote Audit und Consulting. Das Marktforschungsunternehmen Lünendonk stellte schon vor der Pandemie fest, dass sich der Ausbildungshintergrund innerhalb des Berufsstands verändert hat. Neue Erwartungshaltungen junger Nachwuchstalente sowie eine Diversifizierung des Leistungsspektrums zeichnen unter anderem hierfür verantwortlich.

Viele Senior-Prüfer*innen und -Berater*innen mussten sowie müssen sich an den Habitus der jüngeren Kolleg*innen gewöhnen. Hierzu zählen beispielsweise der stärkere Wunsch nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie andere Vorstellungen vom Karrierepfad: Nicht jeder Consultant möchte heutzutage unbedingt Partner*in werden. Hinzu kommt die Suche nach der Sinnhaftigkeit der Arbeit – junge Talente gehen nicht nur aufgrund des Personalmangels selbstbewusst in die Recruiting-Gespräche.

Digitalisierung erfordert interdisziplinäre Teams und vielfältige Qualifikationen

Was konnten wir in den zurückliegenden Jahren hinsichtlich des Ausbildungsbackgrounds beobachten? Fakt ist: Vielfältige Skills und Know-how werden in interdisziplinären Teams sowie durch die omnipräsente Forderung nach Digitalisierungs- und IT-Know-how benötigt. Es reicht nicht mehr, sich nur in einem Gebiet gut auszukennen. Prüfer*innen und Berater*innen müssen mehrere Gebiete abdecken können.

Diese Veränderungen spiegeln sich auch durch das Angebot der Universitäten wider, die vermehrt sehr gut angenommene interdisziplinäre Studiengänge wie Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik anbieten, um die Student*innen auf die neuen vielfältigen Herausforderungen der heutigen Zeit vorzubereiten.

Ob es daher künftig einen komplett neuen Typus an Consultants geben muss, bleibt offen. Denn schon jetzt hat sich viel bewegt. Aus meiner Sicht ist aber eines gewiss: Weil künftig eine Vielzahl der Prüfungs- und Beratungsprojekte remote ablaufen kann, verändert sich das Reiseverhalten signifikant. Das bedeutet: Toptalente, die dem Prüfungs- und Beratungsjob wegen der hohen Reisetätigkeit bislang kritisch gegenüberstanden, werden diesen neu bewerten – im positiven Sinne. Eine Chance für den deutschen Prüfungsmarkt.


Für weitere Themen rund um die Wirtschaftsprüfung und Mazars folgen Sie uns auch auf LinkedIn, X und XING.

Kommentare

Antwort

Ihre E-Mail Adresse wid nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind markiert*.