NFTs als Mitarbeiter-Benefit

Digitalisierung & Innovation
7. März 2023

Non-Fungible Tokens (NFTs) sind längst in aller Munde und in der Unternehmenswelt angelangt. Insbesondere große Marken der Luxus- und Sportindustrie (beispielsweise Adidas, Nike, Tiffany’s und Louis Vuitton) sind bereits im Rahmen diverser Kooperationen auf dem NFT-Markt aktiv und machen sich die Technologie für Marketingzwecke zunutze. Wir zeigen, wie sich NFTs darüber hinaus zur Bindung von Mitarbeiter*innen einsetzen lassen.

Die Herausgabe von NFTs erwies sich 2021 bereits als lukratives Geschäftsmodell. Laut dem Branchendienst Nonfungible.com lag das Gesamtvolumen der NFT-Verkäufe noch im ersten Quartal 2021 bei über 2 Milliarden Dollar – ein Plus von 800 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichwohl sind im Zuge des Krypto-Crashs 2022 auch die Preise am NFT-Markt eingebrochen. Sicherheitsprobleme, starke Preisschwankungen und die drastische Talfahrt der Kryptowährungen dämpften den NFT-Hype. Dabei bieten NFTs durch die Blockchain-Technologie weitaus größere Anwendungsmöglichkeiten, die nicht spekulativ sind und wenig mit risikoreicher Kapitalanlage zu tun haben. Im Bereich der unternehmerischen Prozesse spielen NFTs eine immer herausragendere Rolle. NFTs dienen nicht nur eigenen Marketingzwecken, sondern erlauben es Unternehmen auch, ihr Geschäftsmodell zu erweitern und als Incentives für ihre Mitarbeiter*innen einzusetzen.

Was sind Token? Was unterscheidet Non-Fungible Token von Fungible Token? Wo kann ich NFTs kaufen?

Token sind digitale Werteinheiten, die Ansprüche oder Rechte verkörpern, deren Funktionen variieren (BMF 10.05.2022 – IV C 1 – S 2256/19/10003 :001, 3 Rz. 2). Insbesondere lassen sich die folgenden Kategorien von Token unterscheiden: „Currency Token“, „Utility Token“, „Security Token“ und „Non-Fungible Token“ (NFT).

NFTs sind auf einer Blockchain-Technologie gespeicherte Rechte über einen digitalen Vermögenswert. Sie unterscheiden sich von fungible beziehungsweise austauschbaren Tokens dahingehend, dass sie nicht austauschbar und damit einmalig und ausschließlich einer Person exklusiv zugewiesen sind. Durch diese Art der Technologie können diverse Rechte an materiellen sowie immateriellen Vermögenswerten eingeräumt werden. Der bekannteste Use Case sind NFTs als digitale Kunstwerke. Die Anwendungsmöglichkeiten erstrecken sich jedoch ins Unendliche (zum Beispiel auf Bilder, Musik und virtuelles Land). Zu den einzelnen Kategorien von NFT verweisen wir auf unseren zurückliegenden Beitrag.

Digitale Handelsplattformen, darunter Opensea, Rarible, SuperRare oder Looksrare ermöglichen sowohl den An- und Verkauf als auch die Erstellung (das so genannte „Minting“) neuer NFTs.

Doch wie lassen sich NFTs nun von Unternehmen für die Mitarbeiterbindung einsetzen? Drei Bereiche sind hierbei zentral:

1. Benefits schaffen: NFTs als Incentives

Für Unternehmen ergeben sich in virtuellen Umgebungen neue Chancen und Herausforderungen. Als eindeutige, nicht-kopierbare, digitale Objekte bilden NFTs nicht nur attraktive, digitale Sammel- und Wertgegenstände, sondern können auch mit exklusiven Mitarbeitervorteilen verknüpft werden. Mit Hilfe eines NFTs können Mitarbeiter*innen exklusiven Zugang zu einem Produkt, einer Dienstleistung, einer Veranstaltung oder einem Mitgliederbereich erhalten. In diesem Fall funktioniert das NFT wie ein Ticket oder ein Login-Schlüssel. Ein erfolgreich durchgeführtes NFT-Projekt kann Mitarbeiter*innen an ein Unternehmen binden. Für Mitarbeiter*innen besteht damit ein Anreiz, vollumfänglich am Ökosystem teilzunehmen, in gewisser Weise ihr digitales Sammelheft zu vervollständigen und Teil eines Clubs zu werden.

2. Neue Anlageform: Unternehmensanteile als NFTs

Durch die Blockchain-Technologie und Tokenisierung lassen sich mit NFTs auch Unternehmensanteile repräsentieren. Arbeitgeber können so Anteile ihres Unternehmens als NFTs an ihre Mitarbeiter*innen ausgeben. Mit Erhalt eines NFTs sind die Begünstigten zu einem bestimmten Prozentsatz am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Steigt der Gewinn des Unternehmens, nimmt auch der Wert des Tokens zu.

Auch Mitarbeiterbeteiligungen in Form von gesellschaftergleichen Rechten an einzelnen Projekten oder an Start-ups sind eine Möglichkeit, Mitarbeiter am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Diese Vorgehensweise kann insbesondere für junge Unternehmen sinnvoll sein, um damit hochkarätige Expert*innen von sich als Arbeitgeber zu überzeugen. Da Gründer*innen gerade zu Beginn ihres Start-ups oft nicht in der Lage sind, marktübliche Gehälter zu zahlen, können Unternehmensanteile in der Form von NFTs einen Ausgleich schaffen.

3. Unentgeltliche Verteilung von NFTs

Um Mitarbeiter*innen langfristig zu binden, können NFTs auch an sogenannte „Airdrops“anknüpfen. Bei einem Airdrop werden Einheiten einer virtuellen Währung oder sonstige Token „unentgeltlich“ verteilt. Diese Methode wurde beispielsweise immer wieder bei virtuellen Währungen eingesetzt, um diese in ihrer Anfangsphase bekannter zu machen. Hierbei werden kleinere Beträge einfach ohne Gegenleistung an Krypto-Interessierte verteilt. Ähnlich könnte ein Unternehmen zum Anlass eines Firmenjubiläums eine bestimmte Menge NFTs an die Belegschaft ausgeben, um die Mitarbeiter*innen zu binden.

NFTs eröffnen neue Wege zur Gewährung von Benefits

Grundsätzlich sind die Einsatzmöglichkeiten der NFT-Technologie im Unternehmen vielfältig und je nach Bedarf einsetzbar. Sie eröffnet den Unternehmen neue, unkonventionelle Wege der Mitarbeiterbindung und der Gewährung von Benefits. Auch deutsche Unternehmen wie die Telekom, Volkswagen oder der Süßwarenhersteller Katjes haben bereits die Vorteile der NFT-Technologie für sich entdeckt, um diese für Zwecke der Mitarbeiterbindung zu nutzen.


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